Warum Kinder nicht aufessen müssen

„Iss deinen Teller leer!“, bekommen viele Kinder zu hören. Doch das ist keine gute Idee! Egal, ob die zu große Portion von den Eltern aufgetragen oder von den Kindern selbst genommen wurde. Die Forderung, den Teller leer zu essen, ist sogar gefährlich und fördert ungesunde Verhaltensweisen: Wer weiter isst, obwohl er satt ist, verlernt, auf seinen Körper zu hören. Das kann später zu Übergewicht führen.

Kinder essen anders als Erwachsene. Sie müssen noch herauszufinden, was ihnen schmeckt und wie viel Nahrung sie brauchen, um satt zu werden. Es sei normal, dass Kinder nicht aufessen. Das ergab eine Untersuchung von Ernährungsforscher Brian Wansink, Professor für Konsumverhalten an der Cornell Universität in Ithaca im US-Bundesstaat New York, und seiner Kollegin Katherine Johnson, die im Fachmagazin International Journal of Obesity veröffentlicht wurde. Dabei haben die Forscher das Essverhalten von 326 Grundschulkindern analysiert.

Die Forscher haben auch die Menge des übriggebliebenen Essens berechnet: Sind die Eltern nicht anwesend, lassen die Kinder rund 40 Prozent des Essens auf dem Teller liegen. Erwachsene lassen durchschnittlich rund 10 Prozent ihrer Mahlzeit übrig. Laut Wansink solle man Kinder auf keinen Fall zwingen, ihren Teller leer zu essen. Ihr Verhalten sei vollkommen natürlich.

Tipp: Bremsen Sie Ihr Kind, wenn es sich zu viel Essen aufhäuft. Lieber wenig nehmen und öfter einen kleinen Nachschlag holen. Und bleibt trotzdem etwas übrig, können die Speisen am Abend oder am nächsten Tag aufgewärmt werden.