Kinder vor Mücken und Zecken schützen

Stechmücke

Sommerzeit ist auch Stechmückenzeit. Sind ihre Stiche schon für Erwachsene unangenehm, so sind sie für Babys und Kleinkinder häufig eine Qual. Doch wie gegen Sonneneinstrahlung, so können Sie ihre Kinder auch hier durch das Auftragen von Mückenschutzmitteln vernünftig schützen. Doch wie funktionieren diese und vor allem – welche sind zu empfehlen?

Wie funktioniert‘s?

Mücken und viele andere lästige Insekten „orten“ ihre Ziele mittels mehrerer Faktoren, zu denen auch der Geruch zählt. Mückenschutzmittel, sogenannte Repellents, verändern vor allem den von den Insekten wahrgenommenen Duft und sorgen damit dafür, dass die kleinen Biester die behandelten Hautstellen nicht mehr als attraktives Ziel wahrnehmen. Erzeugt wird dieser Effekt dadurch, dass die in den Schutzmitteln enthaltenen Wirkstoffe nach dem Auftragen verdampfen und einen schützenden Duftfilm über die Haut legen.

Chemische Hilfen

In vielen Bereichen haben pflanzliche Mittel ihre Vorteile, bei den Repellents liegen aber ihre chemischen Pendants aufgrund der längeren Verlässlichkeit vorne. Die gängigsten Wirkstoffe von Mückenschutzmitteln sind Diethyltoluamid (DEET) und Bayrepel, auch als Icaridin bekannt. Beide gelten als wirksam und bei bestimmungsgemäßem Gebrauch als empfehlenswert.

Mückenschutzmittel

Dabei sollten Sie aber auf alle Fälle auf eine korrekte Anwendung achten. So sollten Repellents beispielsweise nicht dauerhaft angewandt werden, sondern nur dann, wenn es wirklich nötig ist. Zudem sollte die Haut nicht zu stark eingecremt, -geölt oder -gesprayt werden. Ein dünner Film des Mittels ist völlig ausreichend. Achten Sie auch darauf, dass die Mückenschutzmittel nicht mit Schleimhäuten und Augen in Kontakt kommen oder zeitgleich mit Sonnenschutzmitteln verwendet werden. Wollen Sie Mücken- und Sonnenschutzmittel gemeinsam einsetzen, sollten Sie das Repellent erst 15 Minuten nach dem UV-Schutz auf die Haut Ihres Kindes auftragen, da sonst die Wirkung des Sonnenschutzmittels beeinträchtigt werden könnte.

Schutz von Kleinkindern

Vorsicht ist beim Schutz von Kleinkindern geboten: Die meisten gängigen Repellents sind erst ab einem Alter von zwei Jahren geeignet. Gleiches gilt leider auch für die Mückenabwehrmittel mit ätherischen Ölen als Wirksubstanzen, insbesondere wenn sie auf die Haut aufgetragen werden sollen. Sie bestehen häufig aus einer Kombination mehrerer Komponenten wie z.B. Geranien- oder Kokosöl.
Selbst bei den wenigen Präparaten, die bereits für Kleinkinder zugelassen sind, ist Vorsicht geboten: Durch Reiben der Augen können sie zu Brennen der Augen führen und durch das In-den-Mund-Nehmen der Hände gelangen sie in den kindlichen Organismus. Insofern besteht der unbedenklichste Schutz hier darin, möglichst viel Haut zu bedecken (langärmlige Hemdchen und Hosen). Moskitonetze halten die fliegenden Störenfriede zuverlässig ab. Die Netze können vor der Verwendung mit einem Mückenschutzmittel eingesprüht werden, um den abwehrenden Effekt noch zu verstärken.

Mückenschutz in der Schwangerschaft

Einige Experten vertreten die Meinung, dass die Anwendung von Repellents im ersten Trimenon der Schwangerschaft problematisch ist, da die Wirkstoffe von der Haut aufgenommen werden und via Plazenta zum Baby gelangen könnten. Neuere unter den wenigen gesicherten Studien, die es zu diesem Thema gibt, kommen allerdings zu dem Ergebnis, dass die Verwendung der Schutzmittel auch in diesem Stadium der Schwangerschaft weitgehend unbedenklich sei.

Auch gegen Zecken geeignet

Wenn sie auch meist als Mückenschutzmittel bezeichnet werden, Repellents schützen ebenfalls gegen den unangenehmen „Besuch“ anderer Insekten, zum Beispiel gegen Zecken. Und hierzulande ist dieser Schutz – je nach Art des Aufenthalts im Freien – fast wichtiger, da Zeckenbisse bekanntlich fatale Krankheitsfolgen nach sich ziehen können. Allerdings sollten Sie sich gerade bei der Zeckenabwehr nicht allein auf die Wirksamkeit von Repellents verlassen. Ergreifen Sie stattdessen weitere Schutzmaßnahmen, wenn Ihre Kinder im Wald oder auf Wiesen herum streifen. Wie umfassend der Schutz ausfallen sollte, hängt dabei von der Gefährdung des jeweiligen Aufenthaltsortes ab. Eine aktuelle Übersicht über Risikogebiete bei Zeckenbissen bietet beispielsweise die Website des Deutschen Grünen Kreuzes. Je nach Risiko ist dann eventuell sogar eine Impfung sinnvoll, sprechen Sie hierüber am besten mit Ihrem Kinderarzt.

Fazit

Natürlich gibt es noch eine Vielzahl anderer möglicher Gefährdungen durch Insekten wie Allergien gegen Wespenstiche und mehr, so dass Schutzmittel nicht alles abdecken können. Aber richtig verwendet, verleiden Mückenschutzmittel zumindest lästigen Mücken und Zecken den Stich oder Biss und erhöhen somit die Lebensqualität Ihrer Kinder im Sommer beträchtlich.

Quelle:
Verein Babyfreundliche Apotheke e.V.

Fotos:
Stechmücke: claffra/fotolia.com
Repellet: maridav/fotolia.com