Gut fürs Cholesterin: Fettarm essen und bewegen

Grafik Cholesterin

Ein hoher Cholesterinwert ist ungesund, das weiß fast jeder! Man soll deshalb auch nicht so viele Eier essen. Aber wie war das jetzt nochmal genau mit dem Blutfett? Viele unserer Apothekenkunden beschäftigen sich erst mit dem Thema, wenn der Arzt einen erhöhten Cholesterinwert festgestellt hat.
Dabei haben laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2006 rund 74 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland zu viel Cholesterin im Blut. Tückisch daran ist: Deswegen treten noch lange keine Beschwerden auf. Er kann jedoch zu Arteriosklerose – Arterienverkalkung – und in der Folge zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Und die häufigste Todesursache in Deutschland sind mit fast 40 Prozent immer noch Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Risiko: Überschüssiges Cholesterin verstopft die Gefäße

Cholesterin gehört zu den Fetten, den Lipiden, und ist ein wichtiger Bestandteil unserer Körperzellen. Es sorgt für eine schützende Hülle der Körperzellen, lässt Hormone wie Östrogen und Testosteron entstehen sowie Vitamin D und Gallensäure. Es unterstützt auch die Verdauung.

Unser Körper stellt Cholesterin in Leber und Darm in ausreichender Menge selbst her. Durch die tierischen Fette in unserer Nahrung nehmen wir jedoch noch zusätzliches Cholesterin auf. Das kann gefährlich werden. Das überschüssige Blutfett wird in den Blutgefäßen abgelagert und verstopft sie. Die Arterien verkalken.

Zusätzliche Gefahr: Ungesunder Lebenswandel

Weitere Faktoren verstärken hohe Werte: Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes und Übergewicht. Hinzu kommt eine ungesunde Lebensweise mit wenig Bewegung und schlechter Ernährung.

Besonders cholesterinreiche Lebensmittel sind
Hühnereier
Innereien (Rinderleber, Leberwurst)
Butter
Schmalz
Aal

Fettreiche Ernährung treibt den Cholesterinspiegel nach oben.

Fettreiche Ernährung treibt den Cholesterinspiegel nach oben.

 

Oft vergeblich: Der Körper reguliert Cholesteringehalt selbst

Der Körper versucht, den Blutfettwert stabil zu halten. Die Leber produziert mehr oder weniger Cholesterin, je nachdem, wie viel durch die Nahrung aufgenommen wird. Jedoch beeinträchtigen Stress, fettreiche Ernährung – vor allem gesättigte Fettsäuren – und eine erbliche Veranlagung den Cholesterinspiegel zusätzlich.

Gut und böse: Es gibt zwei Cholesterinwerte

Um das Cholesterin im Blut zu den Körperzellen zu transportieren, benötigt der Körper Lipoproteine – Fett (Lipid) und Eiweiß (Apoprotein). Diese Lipoproteine habe eine niedrige Dichte (LDL) und eine hohe Dichte (HDL). LDL verursacht Cholesterinablagerungen an den Blutgefäßen, sobald die Körperzellen genug davon aufgenommen haben. Der LDL-Cholesterinwert im Blut sollte also möglichst niedrig sein. HDL dagegen nimmt dagegen überschüssiges Protein aus den Körperzellen und dem Blut auf und bringt es zur Leber zurück. Es verhindert also Cholesterinablagerungen. Ein hoher HDL-Cholesterinwert ist also sehr positiv.

Wichtig: Regelmäßige Kontrolle
Um den Cholesterinwert zu bestimmten, wird Blut abgenommen. Ist der Wert auffällig, werden bei einem weiteren Test die LDL- und HDL-Werte überprüft und die Neutralfette, die Triglyceride. Auch sie fördern auch die Arterienverkalkung.

Bei erhöhten Werten helfen oftmals schon eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung. Durch regelmäßige Messungen lässt sich dies überprüfen.

Folgende Lebensmittel senken den Cholesterinwert

  • Äpfel
  • Artischocke
  • Erbsen
  • Knoblauch
  • Leinsamen
  • Flohsamen
  • Grüner Tee
  • Ingwer
  • Walnüsse
  • Schokolade
  • Sonnenblumen-, Weizenkern-, Kürbiskern-, Sesam- und Sojaöl

Weiterführende Links

„Cholesterin – Fettschwemm im Blut“, Informationen auf Focus Online
„Fett im Blut – na und?“, Informationen auf Stern Online
Lipid-Liga, Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga)  e.V.
Cholesterinspiegel.de der Praxisklinik für Diagnostik und Präventivmedizin Bornheim

Bildnachweise:
Grafik: vectorstock.com
Foto EIer mit Speck: Peter Smola/pixelio.de